Breitband nun flächendeckend – Weiße Flecken in Deutschland geschlossen

29.11.2012 von ag

Wie die Bundesnetzagentur in einer Pressemitteilung bekanntgibt, wurden die Breitbandversorgungs-Auflagen, welche seinerzeit an die LTE Lizenzvergabe gekoppelt waren, inzwischen vollständig erfüllt. Im Klartext heißt dies, dass es laut Bundesnetzagentur keine mit Breiband-Anschlüssen unterversorgten Gebiete mehr innerhalb der Bundesrepublik gibt.

In der Pressemitteilung vom 26.11.2012 heißt es:

Die Mobilfunkunternehmen haben die Versorgungsverpflichtung im 800-MHz-Bereich nun auch in Brandenburg und damit im gesamten Bundesgebiet erfüllt. Die drei Unternehmen Telekom Deutschland GmbH, Vodafone D2 GmbH und Telefónica Germany GmbH & Co. OHG können die von ihnen im 800-MHz-Bereich ersteigerten Frequenzen jetzt in allen Bundesländern frei nutzen.

Brandenburg ist demnach das letzte Gebiet Deutschlandweit gewesen, welches noch unterversorgt war, wenn es um die Verfügbarkeit von Internetzugängen via Breitband-Technologie geht.

Bei der Vergabe der LTE-Lizenzen im Jahr 2010 gab es für das 800Mhz-Frequenzband seitens der Bundesnetzagentur Auflagen an die Netzbetreiber. Vodafone, die Telekom und O2 Germany haben sich verpflichtet erst einmal die weißen Flecken im Bundesgebiet zu schließen, bevor sie innerhalb dieses Bandes LTE in städtischen Bereichen anbieten dürfen. Weiße Flecken sind Bereiche, in denen keine Versorgung mit Breitband-Internet gegeben ist.

Im Frühjahr 2010 wurden die Frequenzen für den drahtlosen Netzzugang in den Bereichen 800 MHz, 1,8 GHz, 2,0 GHz und 2,6 GHz versteigert. Die Zuteilungen der 800-MHz-Frequenzen sind dabei mit einer stufenweisen Aus- und Aufbauverpflichtung verbunden worden. Die Bundesländer hatten hierfür im Vorfeld der Versteigerung die mit Breitband unversorgten bzw. unterversorgten Städte und Gemeinden benannt, welche entsprechend ihrer Einwohnerzahl in vier Prioritätsstufen unterteilt wurden. Die Netzbetreiber waren verpflichtet, in den Bundesländern bei der Nutzung der 800-MHz-Frequenzen stufenweise die Städte und Gemeinden der einzelnen Prioritätsstufen mit Breitbandanschlüssen zu versorgen.

Nun können die Netzbetreiber, zeitgleich die einzigen LTE-Anbieter in Deutschland, also auch innerhalb des LTE-Frequenzbandes um 800MHz Gebiete nach eigenem Ermessen ausbauen und versorgen – dies dürfte LTE einen weiteren Schub nach vorne geben, da eben dieses Frequenzband besonders kostengünstig zu realisieren ist.

LTE in den großen Städten

Die Telekom nutzt zur Versorgung von Großstädten bisher nicht die 800MHz Frequenzen, sondern funkt auf 1.800MHz. Dies ermöglicht zum einen höhere Datenraten (800MHz bis 50Mbit/s – 1.800MHz bis 100Mbit/s) und konnte auch schon innerhalb der letzten zwei Jahre ohne Auflagen im Stadtbereich realisiert werden. Dieses Frequenzband ist unter anderem auch das einzige deutsche LTE-Band, welches kompatibel mit Apples iPhone 5 ist. Insgesamt hat die Telekom bereits 60 Stadtgebiete/Ballungsräume mit LTE im Bereich um 1.800MHz versorgt und plant bis Jahresende diese Zahl auf 100 zu erhöhen.
Aber bereits Stand heute ist Telekom in weiten teilen mit Highspeed-Mobilfunk unterwegs. So kann man unter Anderem mit LTE in Hamburg das iPhone mit bis zu 100Mbit/s nutzen, auch fürs iPad 4 3G ist z.B. in Berlin LTE 4G verfügbar.

Vodafone hingegen setzt auf einen flächendeckenden Mix aus den Bändern um 800MHz und 2.600Mhz je nach Nutzeraufkommen und Störanfälligkeit wird das kostengünstige 800MHz-Netz oder aber das leistungsfähigere 2.600MHz-Netz verwendet. Mit dieser Mischung kann Vodafone bereits in den meisten Städten LTE mit Geschwindigkeiten von bis zu 100Mbit/s anbieten. Unter anderem ist Vodafone, nach unserer Kenntnis, der einzige Anbieter mit LTE Verfügbarkeit in Bremen und auch Hamburgs Nachbar, das LTE-Gebiet Norderstedt scheint bisher nur vom Düsseldorfer LTE Anbieter beachtet zu werden.

O2 hat bei der Lizenzvergabe ausschließlich Lizenzen für den 800Mhz-Funk erworben – auch die Versorgung von LTe ist mit lediglich drei Gebieten weit hinter den Anstrengungen der Telekom und Vodafone. Gegeben ist lediglich die LTE-Verfügbarkeit in München, auch bietet O2 LTE in Nürnberg und letztendlich kann auch der LTE Empfang in Dresden seitens O2 bejaht werden – Noch etwas mager, doch der Netzbetreiber möchte bis Jahresende stark ausbauen.



1 Kommentar
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Pfauntsch:

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Mitteilung der Bundesnetzagentur vom 29.11.2012 ist schlichtweg wieder einmal nicht richtig – leider ist bei uns immer noch keine Breitbandversorgung gewährleistet. Früher wurde ich von Telekom versorgt – zu langsam und Ausfälle. Bin zu Vodafone gewechselt – diese teilten mir heute (nach ca. 1 Woche Testphase und inzwischen vielen Ausfällen) mit, dass der Sender zu 92 % ausgelastet und somit überlastet ist! D. h. Vodafone teilt mir mit, dass es weiterhin zu den Aussetzern kommt. Telefon via Internet scheidet somit aus, den günstiger Tarif von Kabel Dtl. kann ich ebenfalls nicht nutzen. Telefon via LTE scheidet auch bei Vodafone aus, da mit Ausfällen behaftet. Interessant wird es beim Onlinebanking!?
Also – schlichtweg stimmt die Meldung nicht. Die Bundesnetzagentur müsste da schon ehrlich sein und dies auch nach oben weitermelden! Aufgabe von der Agentur somit nicht erfüllt!!!!!!!!
Mit freundlichen Grüßen

Roland Pfauntsch

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